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Intensiv, Beatmung, Wachkoma & Lebensende
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Bei notwendiger intensivmedizinischer Betreuung, im Fall notwendiger Beatmung, bei Menschen im Wachkoma und am Lebensende stehen jeweils unterschiedliche Fragen im Vordergrund und auch für die Mundgesundheit gilt es, die besonderen Bedarfe angemessen zu berücksichtigen.

Intensiv, Beatmung & Wachkoma

Auf Intensiv, bei Beatmung und im Wachkoma ergeben sich für die Mundgesundheit besondere Risiken und spezielle Herausforderungen bei der Mundpflege.

Grundsätzlich ist das Risiko für Aspiration und Lungenentzündung aufgrund von Schluckstörungen, ggf. verbliebenen Speiseresten und mangelnder Durchführung der Mundhygiene erhöht.

Bei den Betroffenen gilt es daher grundsätzlich, mehrfach täglich die Mundhöhle zu inspizieren sowie die Mundschleimhäute mehrmals täglich mit feuchten Kompressen auszuwischen.

Es gilt außerdem zu beachten:

  • Wenig schäumende Zahnpasta
  • Reduzierte Zahnpastamenge
  • Überschüssiger Zahnpastaschaum bzw. Beläge ggf. mit einer Kompresse auswischen
  • Zahnputz-Utensilien nach Gebrauch desinfizieren (z.B. in Chlorhexidin – CHX) und täglich auswechseln
  • Ggf. Zahnbürste mit CHX-Gel beschicken oder nur mit Fluroid- bzw. CHX-Lösung zu befeuchten
  • Ggf. Absaugzahnbürste (z.B. Plaque vac® oder Toothette®)
  • Ggf. Wasser aufnehmen mit Nasenausschnittsbecher (alternativ Pappbecher, am Rand ausgeschnitten) oder Tee- bzw. Esslöffel
  • Ggf. herausnehmbarer Zahnersatz täglich abends gründlich reinigen und anschließden 10-15 Minuten in warmes Wasser mit Reinigungstablette einlegen

Bei beatmeten Menschen muss vor der Mundpflege der Cuff-Druck überprüft werden. Aufgrund der Keimbelastung werden für die Mundpflege sterile Flüssigkeiten empfohlen.

Bei abwehrgeschwächten Menschen der Risikogruppe 1 (mittelschwere Immunsuppression/-defizienz) wird die Verwendung sterilen destillierten Wassers oder mit kochendem Wasser aufgebrühten Tees empfohlen. Für Patienten mit schwerer oder sehr schwerer Immunsuppression wird Tee nicht empfohlen. Weiterführende Informationen können den „Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten*innen“ vom Robert-Koch-Institut entnommen werden.

Lebensende

Am Lebensende ist die Mundgesundheit neben Problemen mit Zähnen und Zahnersatz beeinträcht durch:

  • Mundtrockenheit
  • Verschleimung & Borken
  • Ernährungs- & Geschmackseinschränkungen

Die Mundpflege sollte möglichst sanft durchgeführt werden und vor allem ist auf eine Befeuchtung der Schleimhäute mit Tee oder pflanzlichen Ölen alle zwei bis drei Stunden zu achten.

Informationen zu Trinknahrung und Nahrungsergänzungsmitteln finden Sie hier.

Aromapflege & Aromatherapie

Zur allgemeinen Steigerung des Wohlbefindens am Lebensende hat sich die sogenannte Aromapflege bzw. Aromatherapie etabliert.

Bei der Aromatherapie werden ätherische Öle und Ölmischungen gezielt zur Behandlung von Erkrankungen ausschließlich durch speziell weitergebildete Therapeuten eingesetzt.

In der Aromapflege werden ätherische Öle mit guter Verträglichkeit und niedrigem Gefahrenpotential durch geschulte Pflegefachkräfte angewendet. Die Aromapflege ersetzt als ergänzende Pflegemethode keine medizinische Behandlung, sondern unterstützt die therapeutischen Maßnahmen.

Der Duft sollte für den betroffenen Menschen gut riechen und keine Unverträglichkeiten (z.B. Allergien, Hautreizungen, Phototoxizität) hervorrufen. Vor der ersten Anwendung empfiehlt es sich deshalb, einen Riechtest sowie einen Hautverträglichkeitstest durchzuführen, wobei Unverträglichkeiten sich auch erst mit der Zeit der Anwendung entwickeln können.

Aromapflege & Aromatherapie

Diese Seite wurde zuletzt am 16.04.2023 geändert.

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