Allgemeinerkrankungen
Wie hängen Mund- und Allgemeingesundheit zusammen?

Im Mund gibt es eine große Vielzahl verschiedener Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, u.v.m.), zusammengefasst als Mikrobiom (veraltet auch: Mundflora). Wie auch auf der Haut und in bestimmten Anteilen des Verdauungstraktes sind viele dieser Mikroorganismen für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und manche sogar für bestimmte Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper von großer Bedeutung. Neben den Krankheiten in der Mundhöhle (z. B. Karies, Gingivitis, Parodontitis, Soor, ...), die entstehen, indem das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht gerät (Dysbiose), kann es passieren, dass wir krankmachende Mikroorganismen z. B. über kariöse Zähne, entzündetes Zahnfleisch oder Entzündungen bzw. Verletzungen der Mundschleimhäute aufnehmen (Infektion) und so allgemeine Erkrankungen schneller fortschreiten oder sogar erst ausgelöst werden.

Bei schlechter Mundgesundheit schädigen Krankheitserreger aus dem Mund den Körper:

• direkt durch Verschlucken (Aspiration)
• direkt über das Blut (Bakteriämie)
• indirekt über Entzündungsreaktionen (Entzündungsmediatoren)

Der parodontale Leitkeim Porphyromonas gingivalis spielt bei der Entstehung bzw. dem Fortschreiten allgemeiner Erkrankungen eine besondere Rolle.

Eine schlechte Mundgesundheit, beispielsweise durch fehlende oder beschädigte Zähne, beeinträchtigt die Kaueffizienz und wirkt sich negativ auf die allgemeine Gesundheit aus. Wenn die Nahrung nicht mehr optimal verwertet wird, kann dies zu Mangelernährung und Sarkopenie führen. Zudem können sich kognitive Fähigkeiten verschlechtern, da ein reduzierter Kaureiz den cerebralen Blutfluss verringert.

Wer gut kauen kann, bleibt länger fit – körperlich und geistig!

Des Weiteren beeinflussen eine Vielzahl von gemeinsamen Risikofaktoren sowohl die Allgemeinerkrankungen als auch die Mundgesundheit gleichermaßen. Dazu zählen z. B.:

• Rauchen, Alkoholkonsum, ...
• Schlechte Ernährungsgewohnheiten
• Schlechte Mundhygiene
• Veranlagung (genetische Prädisposition) im Hinblick z. B. auf die Immunabwehr