Demenz
Unterstützung

Bei Menschen mit Demenz sind Fingerspitzengefühl umd Empathie besonders gefragt. Um den Menschen für die Mundpflege zu gewinnen, muss häufig zunächst das aktuelle Gefühl des betoffenen Menschen erspürt und "zurückzugeben" werden. Techniken der Validation sind bei Menschne mit Demenz oft der Schlüssel für eine erfolgreiche Beziehungsgestaltung und damit auch für eine gelingende Mundpflege.

Validation

Demenz hat viele "Gesichter". Gedächtnisverlust sowie Veränderungen der Persönlichkeit sind abhängig von der Art und dem Stadium der Erkrankung. Äußerungen, Gesten und Handlungen erscheinen teilweise sinnlos.

Zentral für die erfolgreiche Beziehungsgestaltung ist das dem Augenblick zugrundeliegende Gefühl zu erspüren und den Menschen in seiner Welt „abzuholen“. Die Techniken der sogenannten Validation (Wertschätzung) tragen entscheidend zum Gelingen auch der Zahn- und Mundpflege bei. Unter anderem haben Naomi Feil, Nicole Richard und Jenny Powell interessante Konzepte zur Validation entwickelt.

Bei Demenz sind Techniken der Validation (Wertschätzung) im Alltag und in speziellen Situationen sehr hilfreich.

  • Ansprache auf Augenhöhe
  • Keine „Kindersprache“, keine „Wir-Form“
  • Sprechen Sie vorzugsweise in kurzen, deutlichen Sätzen.
  • Achten Sie auf eine warme, tiefere Stimmlage.
  • Beginnen Sie jede Kommunikation damit, dass Sie sich vorstellen und den Namen betroffenen Menschen nennen.
  • Erklären Sie kurz, was Sie machen wollen.
  • Teilen Sie Anleitungen in einzelne Schritte mit Pausen auf (z.B. statt "Spülen Sie bitte aus!": "Nehmen Sie bitte den Becher. Nehmen Sie einen Schluck in den Mund. ...)"
  • Wiederholen Sie einen Satz oder eine Frage, wenn nötig.
  • Behaupten Sie nicht, etwas verstanden zu haben, wenn das nicht stimmt, sondern wiederholen Sie den Teil des Satzes, den Sie verstanden haben, und bauen Sie darauf Ihre Rückfrage nach dem nicht verstandenen Teil auf.
  • Geben Sie der älteren Person viel Zeit, um auf Fragen zu reagieren; die Reaktionszeiten können fünfmal langsamer sein als bei gesunden Personen.
  • Beugen Sie Angst vor, vermeiden Sie zu flüstern oder über Patienten/-innen zu sprechen als wären sie nicht anwesend.
  • Verwenden Sie Lob und positive Rückmeldung zur Verstärkung.
  • Ansprache aller Sinne (Sprechen mit Gesten unterstützen)
  • Stellen Sie vor dem Gespräch erst einen intensiven Blickkontakt her.
  • Lächeln Sie häufig (gutes Gesicht) und achten Sie auf sanfte Berührungen.
  • Führen Sie nicht zwei Handlungen gleichzeitig aus.
  • Wenden Sie dem Menschen nicht den Rücken zu, während Sie sprechen, sondern stellen oder setzen Sie sich so hin, dass er Sie sehen, gut hören und auch anfassen kann.
  • Durch Körperkontakt (Halten der Hand) unterstützen Sie die Erinnerung, dass Sie anwesend sind.
  • Bei eingeschränktem Bewusstsein – Kontakt-Anbahnung, dabei erfolgt die Berührung zunächst am Unterarm, folgte anschließend weiter zur Schulter und schließlich zum Kopf und Mund
  • Ausreichendes, aber blendfreies Licht
  • Keine Hintergrundgeräusche
  • Reduzieren Sie die anwesenden Personen im Raum
  • Stellen Sie sicher, dass die erkrankte Person es gemütlich hat
  • Achten Sie auf die Raumtemperatur (nicht zu kühl)
  • Stellen Sie Objekte bereit, die der Ablenkung dienen und gehalten werden können

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